„Watt nix kostet iss auch nix“! wie oft hatten wir uns diesen Satz im Vorfeld unserer Planung zum Sicherheitskurs „Wiedereinstieg nach Kenterung“ anhören müssen. Das Pilotprojekt im Vorjahr ist solcher Auffassung wegen nicht zu Stande gekommen. Wir, das sind Udo Stumm und ich, Rüdiger Schürken – beide im Vorstand des o.g. Bezirks tätig.
Aufmerksam geworden durch einen winzigen Zeitungsartikel über den Kanu-Verein Beekerwerth, der ein Sicherheitstraining genau nach unseren Wünschen auf dem Rhein durchführte. Der Kontakt war schnell hergestellt – bei einer weiteren Veranstaltung in unserem Bezirk (Verhalten auf Großgewässern mit der Wasserschutzpolizei und Havariekommissar) fand unser erstes Gespräch mit Jörg Grannass statt. Wir waren alle sofort Feuer und Flamme. Sofort ging die Planung zu diesem Kurs los. Ein Tag sollte es sein mit Theorie und Praxis. Das Ablaufgerippe war schnell erstellt und der Austragungsort auch schnell gefunden. Einfach aber mit Klasse sollte es sein. Von der Lage her bot sich, für unser Vorhaben, der KSV Wedau an. Udo wurde bei Johannes Schäfer vorstellig und der Termin 15.10.2016 wurde festgezurrt. Letzte Absprache mit dem Layout der Einladung und los gings per E-Mail an die Vereine. Es wollte einfach nicht klappen. Nach den Sommerferien kamen zögerlich die ersten Anmeldungen. Die Stimmung war im Keller. Udo legte sich nochmal voll ins Zeug und kurz vor dem Start hatten wir 17 Leute zusammen.
Um 8.oo Uhr pünktlich beim KSV Wedau, Johannes führte uns durch das Bootshaus und übergab uns die Schlüssel, der Bootshauswart hatte Kaffee und andere Getränke im Angebot und als kleinen Snack zu Mittag war Wurst mit Brot vorbereitet. Jörg und Dirk brachten ihr Equipment und Seekajaks von Lettmann mit. Pünktlich um 9.oo Uhr, nach einer Begrüßung von Udo, startete unser Lehrgang mit der Theorie und dem Block Fahrtenplanung, Sicherheit und Ausrüstung bei Kanutouren. Professionell und locker brachten Jörg und Dirk den Stoff rüber, antworteten auf alle möglichen Fragen und konnten die Truppe immer wieder mit ihren Berichten von persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen begeistern. Utensilien wie Lenzpumpe, Messer, Schwimmwesten, Paddelpfötchen, Erste Hilfe Päckchen, Rettungskissen und jede Menge Kartenmaterial machten die Runde und zu allem gab es praktische Tipps und Anregungen. Nach eine kurzen Kaffeepause ging es an das eigentliche Thema. Jörg zeigte zu jeder Wiedereinstiegstechnik einen Film und erklärte ausführlich den Ablauf und verwies auf ggf. auftretende Schwierigkeiten. Nach dieser Unterweisung hätte der Praxisteil gar nicht mehr stattfinden müssen – ich glaube, jeder war im Bilde wie das geht.
Dennoch, Mittagspause und ab in Neopren/Trockenanzug. Die Boote wurden aufgerüstet und es ging aufs Wasser. Auch hier wurde zuerst wieder besprochen, vorgeführt und dann nachgemacht. Man hatte den Eindruck, die Teilnehmer konnten nicht genug davon bekommen sich in den See zu stürzen und danach wieder, mit Hilfe zu Zweit oder auch alleine einzusteigen. Selber verspürte ich ein bisschen Wehmut nicht mitgemacht zu haben.
Um 16.oo Uhr machten wir mit dem Praxisteil Schluss. Nach dem Duschen gab es noch ein „Feed back“ mit den Teilnehmern. Alle waren begeistert und es gab kaum Anmerkungen zu Verbesserungen. Es war rundum eine gelungene Veranstaltung. Wir und das Team von Jörg werden noch einige Dinge ändern bzw. Verbessern. Als am Ende noch unser „Schiffchen“ von der DGzRS (Deutsche Gesellschafft zur Rettung Schiffbrüchiger) gefüttert wurde traten alle zufrieden und etwas kaputt den Heimweg an mit der Erkenntnis etwas Außergewöhnliches erlebt und geschafft zu haben.
Danke an alle Beteiligten!
Rüdiger Schürken
Kanuten, die an der Präventionsveranstaltung am 15.10.2016 teilgenommen haben