Es ist Mittwoch, der 7. Oktober, 16.30 Uhr. Ich sitze im Auto, fahre Richtung DU Huckingen um Udo abzuholen und dann in Richtung Nettetal zu fahren. Da wollen wir den letzten, weiter entfernten Kanuverein, unseres Bezirkes in dieser Saison besuchen. Wie immer um diese Zeit ist der Verkehr auf den Autobahnen abenteuerlich. Udo weiß aber die grobe Richtung plus den Autobahnwechsel und wir sind gut in der Zeit. Dann geht’s los- einen Steinwurf vom Ziel entfernt, Straßensperrung – Umleitung und ab über die Felder. Das Navi spricht nur noch bruchstückhaft. Mit 15 Minuten Verspätung erreichen wir unser Ziel.
Das Bootshaus liegt malerisch eingebettet, direkt am See inmitten des Naturparks Nettetal, fast schon verwunschen. Stille um uns herum, es dämmert schon. Alles ringsherum wirkt ein bisschen ausgestorben und unbewohnt. Wir gehen um das Gebäude herum und da, Licht im Zimmer und Leute sind auch da. Wir werden erwartet, von Hannelore Blawath, der 1. Vorsitzenden, Gisela Baum, der 2. Vorsitzenden und Mark Liebtrau, dem Kanuobmann.
Wir stellen uns kurz vor und sofort beginnt ein angeregtes Gespräch. Wir erfahren viele Einzel- und Besonderheiten über den 1946 gegründeten Segel – und Kanuverein. Wir besichtigen die Außenanlagen und sind überrascht über die Größe und Lage des Grundstückes welches von der Stadt gepachtet ist, das Bootshaus ist in diesem Jahr Eigentum des Vereins geworden. Die Anlage liegt mitten im Naturschutzgebiet Nettetal und da sind schon besondere Auflagen zu beachten und einzuhalten.
Wieder drinnen bei Getränken, z.B. „grünem Tee“ den ich besonders erwähnen möchte, geht es mit den informativen Gesprächen weiter. Der Verein treibt in der Mehrzahl Kanusport in vielen Sparten, hauptsächlich Wandersport, aber auch Kanupolo und Wildwasser. Im Kanupolo hat der Verein 3 Jahre in der Bundesliga gespielt und einige Vereinsmitglieder spielen immer noch da, allerdings in anderen Vereinen, da der Verein nur noch mit Jugendgruppen, auf eigener Anlage, trainiert. Genauso ist es mit dem Wildwasser. Die Jugend macht Wildwassertouren z.B. auf der Erft.
Der Wandersport ist mit seinen Zielen breit gefächert und wird über das Vereinsfahrtenbuch dokumentiert, allerdings nur aus versicherungstechnischen Gründen und nicht für Punkte-und Kilometerwertung des Verbandes bzw. nicht zum Erwerb von Wanderfahrerauszeichnungen.
Udo und ich stellten die Arbeit im Bezirk vor, berichten über die momentan durchgeführten und geplanten Vorhaben wie Wanderwartetagung, Präventionsmaßnahmen und anstehende Bezirksfahrten und laden natürlich auch dazu ein und ermuntern zu einem regen Austausch. Auch unsere Homepage bleibt nicht unerwähnt und wir bitten um interessante Beiträge zur Veröffentlichung. Auf die Jugendarbeit im Bezirk wird besonders hingewiesen mit Augenmerk auf das Kanujugendevent im Juli 2016 in Köln. Da werden bis zu 500 Teilnehmer aus ganz Deutschland erwartet und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.
Der Besuch hat gut getan und wir haben das Gefühl, dass wir die Arbeit und die wesentlichen Schwerpunkte des Bezirkes gut dargestellt haben. Wir hoffen daher, den einen oder anderen Kanusportler des Vereins auf den kommenden Veranstaltungen wiederzusehen. Allein dafür hat sich die weite Fahrt gelohnt.
Rüdiger Schürken
Der Vorstand vom WSV de Wittsee: Gisela Baum(stellv. Vorsitzende), Mark Liebtrau (Kanuobmann), Hannelore Blawath (1. Vorsitzende)